Grenzen Europas

Über uns

Liebe Besucher*innen,

diese Homepage ist im Rahmen eines interdisziplinären Hauptseminars der Universität Stuttgart entstanden und wird stetig erweitert. Ich bin Technikhistorikerin an der Abteilung „Wirkungsgeschichte der Technik“ und forsche zur Entwicklung von Technologien an europäischen Außengrenzen. Das Seminar „Technik als Gatekeeper“, an dem Studierende unterschiedlicher Disziplinen wie Wissenskulturen, Geschichte und Digital Humanities teilgenommen haben, hat uns nicht nur wegen des coronabedingt-digitalen Formats an vielen Stellen buchstäblich an unsere Grenzen gebracht – mehr dazu erfahren Sie in unseren Berichten zu den einzelnen Recherchearbeiten. Angekündigt war das Seminar wie folgt:

„Technischer Fortschritt wird gemeinhin als Türöffner für Innovationen, gesellschaftlichen Fortschritt und die Überwindung von materiellen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Grenzen verstanden.

Doch was passiert, wenn Technik genau diese Grenzen, die historisch obsolet wurden, wieder hervorbringt. Das Hauptseminar geht dieser Frage nach und stellt Räume ins Zentrum, an denen Technik Mobilität (Menschen, Waren, Informationen) beschneidet: Welche Rolle spielt Technik bei der Kontrolle von „Flüchtlingsströmen“ an den EU-Außengrenzen, bei digitalen Infrastrukturen, beim Betreten von Räumen wie Flughäfen, Bahnhöfen etc., also an Orten, an denen der Zutritt nicht allen gewährt wird? Wie verändern sich diese Räume und welche Rolle übernimmt die Technik dabei? Welche und wessen Türen verschließt sie und wen lässt sie rein oder eben nicht?

Der Schwerpunkt des Seminars befasst sich dabei vor allem mit dem technisch vermittelten Zugang oder Ausschluss von Flüchtenden und Migrant*innen seit den 1970er Jahren.“

Die sehr offene Form, die dieses Seminarmodul ermöglicht, wurde von den Studierenden in Einzel- und Gruppenarbeit auf unterschiedliche Weise ausgefüllt. Herausgekommen ist das, was Sie hier sehen: Eine Homepage mit zahlreichen Interviews in Form von Gesprächen mit Geflüchteten und Mitarbeiter*innen von Initiativen, Recherchearbeiten zu Unternehmen und Behörden, die an der Grenzsicherung beteiligt sind, konkreten Technologien, die zum Einsatz kommen, Karten mit Fluchtrouten und vielem mehr.

Ich bedanke mich sehr herzlich bei den Studierenden für die intensive und produktive Mit- und Zusammenarbeit, die weit über das hinaus ging und weiterhin geht, was in einem „normalen“ Seminar üblich ist. Zudem geht ein großer Dank an alle, die es uns ermöglicht haben, das Netzwerk der Gatekeeper besser zu verstehen, indem sie uns an ihrem Wissen und an ihren Erfahrungen teilhaben ließen.

Wenn Sie Fragen/Anregungen und Vorschläge haben, wie wir die Homepage verbessern, erweitern und verändern können, dann wenden Sie sich sehr gerne an uns!

Ich wünsche allen einen spannenden Rundgang!

Herzlich

Julia Zons