Den Kontakt zu Akram bekam ich zufällig von einem Freund vermittelt: Ich erzählte diesem, dass ich im Zuge eines Universitätsprojektes eine Interviewreihe machen wollte und Flüchtlinge suchen würde, die bereit wären über ihre Flucht zu sprechen. Ich fragte Akram, ob er Interesse hätte und bekam sehr schnell ein „Unbedingt!“ zurück. Wir besprachen im Vorhinein einige Punkte und ich stellte schnell fest, dass ich nicht nur einen Geflüchteten Menschen, sondern auch einen Aktivisten interviewte. Das Interview führten wir schlussendlich über WebEx.
Yannic: Kurz zu Dir, die Basics: Wie heißt Du? Wo kommst Du her? Wie alt bist Du?
Akram: Akram mein Name, Akram Al Homsy. Ich komme aus Syrien. Ich bin schon 24 Jahre alt geworden. Oh Gott… [lacht]. Ich lebe in Deutschland seit 7 Jahren. Ähm… Ich bin gerade in der Ausbildung: Ich mache eine Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister an der Uniklinik Düsseldorf. Und zu meinen Tätigkeiten noch ein bisschen: ich arbeite ehrenamtlich für die „Wuppertaler Weiße Herzen“, die kannst Du auch natürlich im Internet finden. Eine sehr gute Initiative, die ich mitbegründet habe, um den armen Menschen zu helfen. Wir haben in Wuppertal unheimlich viele Obdachlose, die Hilfe brauchen, daher kam die Idee. Die Idee kam von einem Freund von mir, der hieß Ammar Alfahel, der hat gedacht: „Das Land hier hat uns so viel geholfen, wir müssen jetzt mal was tun!“ und damit haben wir die „Weißen Herzen“ gegründet. Ich arbeite also ehrenamtlich für die „Weißen Herzen“, bin aktiv bei BOB Campus, ich habe ehrenamtlich für den internationalen Bund, IB, gearbeitet und momentan bin ich auf meine Ausbildung fokussiert
Yannic: Und welche Sprachen sprichst Du noch neben, offensichtlich, Deutsch?
Akram: Meine Muttersprache Arabisch und eigentlich, das war’s.
Yannic: Dürfen wir Dich fragen, welchen Status Du hast?
Akram: Anerkanntes Asyl. Ich bin durch die UNO hierhergekommen, nach Deutschland, 2014. Aber damit durfte ich Deutschland nicht verlassen. Am Anfang war das so, man darf Deutschland nicht verlassen. Wenn man Wuppertal verlassen möchte, musste man der Ausländerbehörde Bescheid sagen und so was habe ich einfach gar nicht akzeptieren können und dann waren Gerüchte von „Irgendwann werden wir alle abgeschoben“ und weiß ich nicht was und dann habe ich gedacht: „Akram, Du bist politisch verfolgt, Du musst zum Militär gehen, Du hast das Recht auf Asyl. Dann beantrage Asyl.“ Dann habe ich Asyl beantragt und dann habe ich auch Asyl bekommen. Und somit hatte ich, kennst Du wahrscheinlich, diesen blauen Reiseausweis bekommen, womit ich Deutschland verlassen darf und ich mich frei bewegen darf und arbeiten darf und so weiter.
Yannic: Glückwunsch dazu.
Akram: Danke.
Yannic: Wir kennen ein paar Flüchtlinge, die in Deutschland sind und das ist immer ein ziemlicher Kampf, dass die sich irgendwie bewegen dürfen. In welchem Zeitraum bist Du geflohen? Weißt Du das noch?
Akram: Am 02.06.2014 sind wir im Libanon in die Busse eingestiegen, um 07:00 Uhr morgens zum Hotel gefahren und als wir mit den Bussen gefahren sind, bin ich schon geflogen, denn die haben alle meine Dokumente genommen und die haben gesagt: „Ihr seid jetzt unter unserem Schutz.“ Ihr seid noch im Libanon, aber ihr seid sozusagen schon in Deutschland, morgen geht Euer Flug und morgen seid ihr schon in Hannover sozusagen. Und am 3.6. bin ich mit dem Flieger vom Libanon nach Deutschland geflogen. 03.06.2014.
Yannic: Okay, ja das ging schnell. Ich finde das immer interessant, jeder hat seine eigene Geschichte. Fangen wir mal mit den Hauptfragen an. Du hattest eben schon angesprochen: Warum bist Du geflüchtet?
Akram: Also ich sag jetzt mal so: Als die Revolution in Syrien angefangen hat, da war ich 14, mit 14 hatte ich schon, wie fast jedes andere Kind, seine Gedanken: Wieso haben meine Eltern ständig Angst über Politik zu reden? Wieso haben meine Eltern ständig Angst, dass wir irgendwas Falsches sagen? Wieso ist mein Vater immer unter Druck? Wieso sind wir so arm? Wieso leben wir so schlecht? Die Lebensumstände waren einfach sehr schlecht. Wieso werde ich unterdrückt? Und gleichzeitig, ich sag jetzt mal so, mein Nachbar, der neben mir lebt, hat ein wahnsinnig gutes Leben. Das waren alle Fragen, die ich mir selbst als Kind gestellt habe und das habe ich natürlich alles verstanden als die Revolution angefangen hat. 2011 hat die Revolution gegen die Unterdrückung angefangen, für die Freiheit, gegen den Diktator Assad, für mehr Demokratie, dass man seine Meinung äußern darf, dass man demonstrieren darf, dass die Presse mehr Freiheit hat und so weiter. Das habt ihr ja alle mitgekriegt mit dem „arabischen Frühling“ [Setzt diesen mit einer Geste in Anführungszeichen]. Hat in Tunesien angefangen und hat sich gezogen und irgendwann haben sich die Syrer, also hier in Syrien, auch getraut mal gegen Assad aufzustehen. Man kann nicht sagen, dass wir nicht erwartet haben, dass der Assad uns mit Waffen begegnet, sondern das war natürlich auch in Erwartung, aber Du musst es dir das so überlegen: die Menschen waren so unterdrückt, die Lebensumstände waren so schlecht, dass es uns egal war, wie er uns begegnet. Wir hatten trotzdem Hoffnung, nachdem wir gesehen haben wie Europa und Amerika sich für Libyen, für Tunesien, für Ägypten, und so weiter positioniert haben. Am Ende haben die, ehrlich gesagt, nicht viel großartig gemacht. Auch auf Tunesien und Libyen, wir sehen ja wie die Lage gerade da aussieht. Ja und dann gingen wir auf der Straße demonstrieren und ich bin mitgegangen zu den Demonstrationen, weil ich das Gefühl bekommen habe, ich möchte gerne ein besseres Leben haben. Und natürlich werde ich mit demonstrieren und auf einmal werden wir, von den Soldaten erschossen, gefangen genommen, gefoltert, unsere Städte werden bombardiert und ständig – alle 2/3 Tage – kriegst Du mit, da passieren Anschläge überall. Und dann ist nach ein paar Monaten, ich weiß nicht mehr, wie das war, ob das in 2 Monaten waren, aber nicht länger als 2 Monate, waren die friedlichen Demonstrationen. Nach 2 Monaten oder 3 Monaten, weiß ich jetzt nicht mehr, hat das Volk die Entscheidung getroffen, wir müssen uns jetzt bewaffnen, wir müssen uns wehren gegen dieses Regime, und dann haben sich die Männer in meiner Stadt bewaffnet, haben sich junge Männer bewaffnet. Und haben einfach an der Stadtgrenze das Assad-Regimebekämpft, damit er nicht in unsere Stadt reinkommt. So, und somit ist der Krieg zustande gekommen. Was ihr natürlich auch kennt, dass die großen mächtigen Länder natürlich auch Interesse daran hatten, dass das in Syrien so eskaliert, wie Saudi-Arabien, die unheimlich gerne da einen Krieg führen wollten, gegen den Iran und auch der Iran wollte gerne da dort Krieg gegen Saudi-Arabien führen. Amerika und Russland kann man auch nehmen, ich meine da waren große mächtige Länder, die das gerne ausnutzen wollten, deswegen ist die Sache noch schlimmer eskaliert. Oder zum Beispiel zwischen Türkei und den Kurden, weil die Kurden, die wollten auch gerne ihr eigenes Land haben und da, wo die das gesehen haben, dass wir jetzt alle hier für Freiheit demonstrieren. Na toll, dann demonstrieren wir auch für unser eigenes Land, da hatte Erdogan natürlich ganz schnell gesagt: „No, no, no! Stopp mal! Wenn die jetzt hier anfangen, dann habe ich jetzt ein Problem.“ Und somit war der Erdogan auch halt im Spiel. Und nach 2 Jahren Krieg, die ich erlebt habe, anderthalb Jahren, also von Anfang vom März 2011 bis Mitte Oktober 2012, habe ich ja alles mitgekriegt und im Oktober 2012 bin ich in den Libanon geflüchtet und habe im Libanon weitergelebt. Und im Libanon habe ich auch ungefähr anderthalb Jahre bis 2 Jahre gelebt und dann bin ich 2014 ja nach Deutschland.
Yannic: Okay, und bist Du dann allein geflüchtet oder in einer Gruppe?
Akram: Ich bin mit meinen Eltern geflüchtet, besser gesagt mit meinen Eltern und mit der Familie meiner Mutter. Also meine Onkel sind mitgekommen, meine Oma ist mitgekommen und so weiter. Weil damals, Du musst dir das so vorstellen: der Libanon hat dreieinhalb Millionen Zivilisten, auf einmal kamen ungefähr zweieinhalb Millionen Syrer in den Libanon. So, der Libanon sagt: „Eh, nee. Das geht nicht.“ Die UN hat das natürlich mitgekriegt und dann haben die mit dem Programm gestartet, wir müssen Flüchtlinge aus dem Libanon, aus der Türkei, aus Jordanien rausnehmen und nach Europa schicken. Und damals, kann ich mich sehr gut erinnern, da waren 3 Länder, die gesagt haben „ja gerne“ und das waren Deutschland, Schweden und Kanada. Und wir haben uns für Deutschland entschieden.
Yannic: Ah, okay.
Akram: Also wir wurden tatsächlich gefragt, wo wir gerne leben würden, nachdem sie gesagt haben: „Ja, ihr könnt den Libanon verlassen und nach Europa fliegen, da sind dann natürlich die Lebensumstände für Euch besser.“ Und was halt der Grund auch natürlich war, weswegen wir so schnell fliegen durften, war ja, dass wir fast auf der Straße lebten im Libanon, dass ich politisch verfolgt war, dass mein Onkel zum Beispiel, die waren ja alle, ich sag jetzt mal so, starke Männer, aufgefordert zum Militär zu gehen und wir waren eine Familie, das war auch ein Vorteil. Die Familie kommt vor sozusagen. So das alles hat dazu geführt, dass wir durch dieses Programm ganz schnell aus dem Libanon gebracht wurden, also man kann davon reden, dass das wirklich Glück war. So und da haben die uns nämlich gefragt, wir durften entscheiden, ob wir lieber nach Deutschland oder Schweden wollen. „Was ist denn Euch so am Herzen nah?“. Da sagte meine Oma so ganz selbstbewusst: „Ja Deutschland“. Da sagt der Mann, der der uns gefragt hat: „Wieso jetzt so unbedingt Deutschland?“. „Ja, ich liebe Oliver Kahn.“ [lacht]. Das fanden wir so süß. Ja, meine Oma ist großer Fußballfan, sie sieht jedes Fußballspiel und sie ist German Fan. Also von daher…
Yannic: Ihr kamt nicht drum rum. [lacht] Und hat die UN die ganzen Reisekosten auch übernommen?
Akram: Ja, also das war so, dass wir, ich sag jetzt mal so: Ich habe im Libanon unheimlich viel gearbeitet. Also von morgens früh von 07:00 Uhr bis 0 Uhr nachts oder 01:00 Uhr, manchmal habe ich also ungefähr 18 Stunden am Tag gearbeitet. Und wenn ich nach Hause kam, dann hatte ich überhaupt keinen Bock auf Scherze oder irgendwas Witziges. Und dann wollte ich einfach Essen und schlafen gehen. So, ich kam nach Hause und dann sagte meine Mutter zu mir: „Ich war bei der UN und die haben uns gesagt, wir können den Libanon verlassen und nach Europa fliegen, Akram, oder Kanada.“ Und ich stand da so völlig kaputt von der Arbeit und ich sag: „Mama, hör jetzt mal auf, mach mir was zu Essen. Ich bitte Dich. Ich will essen und schlafen und morgen habe ich Arbeit, wenn ich nicht um 07:00 Uhr da bin, habe ich Ärger mit meinem Chef.“ „Nein, ich meine es ernst. Ich war da“ „Ja, ja, klar, Mama. Die verarschen uns einfach. Keiner interessiert sich für uns, glaub mir, wir leben hier im Dreck, keiner interessiert sich.“ So, dann hat mich meine Mutter auch gelassen. Sie hat verstanden, dass ich fertig bin, sie hat mir was zu essen gemacht und so weiter, egal. Und ich habe einfach weitergearbeitet. Und sie hat das alles allein geregelt. Und dann sagte meine Mutter nach paar Wochen zu mir: „Wir haben ein Interview. Wir müssen dahin gehen. Wir haben jetzt den Termin, wir müssen hingehen, die müssen uns fragen, wieso wir der Meinung sind, dass wir das Recht haben den Libanon zu verlassen und nach Europa zu fliegen.“ Habe ich gesagt: „Mama Ich kann nicht zu dem Interview kommen, wenn ich frei nehme von dem Job, bin ich weg.“ Das war im Libanon wirklich so, das war Sklavenarbeit. Du nimmst frei, Du bist weg. Möchtest Du Pause haben, gerne, Du bist weg. Gefällt dir deine Arbeit nicht? Du bist weg. Ist der Lohn zu wenig, ja, dann bist Du weg. Weil es waren unheimlich viel Arbeiter da, die einfach keine Arbeit haben. Von daher war das für die Arbeitgeber überhaupt kein Problem ein Arbeiter zu finden. Und somit haben sie uns ausgenutzt. Naja, dann habe ich mir tatsächlich frei genommen, um meiner Mutter, Frieden zu geben. Und hab zu meinem Chef gesagt: „Meine Mutter ist sehr krank, ich muss zu meiner Mutter gehen!“ Ich konnte ihm nicht sagen: „Ich gehe zu einem Interview, ich flieg nach Deutschland oder Schweden.“ Da hätte er mir gesagt: „Hast Du Burnout?“ Wir sind zum Interview gegangen und da ging es los: Sie haben mich gefragt, ob ich politisch verfolgt wäre. Und wie die Lebensumstände sind und so weiter. Ich habe das beantwortet und ich habe es auch ernsthaft beantwortet. Aber ich hatte trotzdem ehrlich gesagt keine Hoffnung. Die haben zu uns gesagt in 3 Monaten spätestens 4 Monaten melden sie sich. Ich ginge arbeiten, 4 Monaten sind rum, ich geh zu meiner Mutter und hab gesagt: „Siehst Du, ich habe doch gesagt, die verarschen uns. Keiner interessiert sich für uns.“ Meine Mutter: „Ja, vielleicht hast Du recht, aber es war eine Chance. Also ich meine, wir haben das gemacht, es schadet uns ja nicht.“ Exakt nach 6 Monaten kriegte meine Mutter einen Anruf ungefähr um 22:00 Uhr, sagte sie. Ich war nicht… oder war ich zu Hause? Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr. [Lacht] Ja, man vergisst einfach manche Details… Ne, ich glaub ich war nicht zu Hause. Ich war arbeiten, sie kriegte einen Anruf und dann sagt er, da hatten wir uns natürlich für Deutschland entschieden und die Papiere waren bei der deutschen Botschaft, und so weiter und ja da kriegten wir einen Anruf und da sagt der Mann am Telefon: „Hallo, mein Name ist so und so von der UN, entschuldigen Sie, dass ich zu spät Anrufe, aber ich muss Ihnen sagen: „Willkommen in Deutschland“.“ Und da hat die ganze Familie einfach irgendwie gefeiert. Und ja jetzt weiß ich es wieder: Ich war nicht zu Hause. Ich war arbeiten, weil ich kam nach Hause und ich sah alle feiern und ich sagte: „Was ist los?“ „Ja, wir dürfen nach Deutschland!“ Sag „Aha, na dann! Das ist ja was.“ Ja und da habe ich jetzt aber den Ernst gespürt. Dann haben die uns mit Bussen in die Botschaft gebracht. Wir haben unsere Ausweise abgegeben, wir haben Fingerabdrücke abgegeben, wir haben Papiere bekommen und wir mussten Papiere unterschreiben und so weiter. Und da habe ich gesagt: „Moment mal, ich kann ohne Papiere nicht laufen. Hier sind ständig Militärmauern, auch im Libanon. Die fragen nach Dokumenten und so weiter.“ „Ja, hier ist ein grünes Dokument für Dich. Falls Dich irgendjemand fragt, zeig ihnen das Dokument. Er muss Dich in Ruhe lassen. Du bist unter unseren Schutz und wenn sie Dir irgendwas tun, dann ruf uns einfach an, wir kümmern uns.“ Da fühlte ich mich natürlich so [Er streckt die Brust raus]. Da spürt man sofort irgendwie recht zu haben. Das Recht zu leben, nicht mal Angst zu haben. Dann fühlte ich mich mit diesem grünen Dokument viel sicherer als mit meinem Ausweis in meiner Tasche… Ich glaube es hat 20 Tage gedauert. Sie haben uns zur Schule geschickt für 7 Tage, damit wir ein bisschen Deutsch lernen und damit wir auch lernen, wie man in Deutschland lebt. Und dann haben die uns beigebracht, ihr könnt bei Lidl und bei Aldi günstig einkaufen, Anziehsachen könnt ihr bei C&A und H&M kaufen, das steht alles bei mir immer noch in dem kleinen Heft, das meine Mutter zu Hause hat, alles habe ich im Libanon auf Arabisch geschrieben, das haben wir alles schon da gelernt. So und das krasse ist bei uns, wir kommen ja aus dem Diktatorland, bei uns ist ein Hitler ein Held. Und das war das erste was wir lernen mussten: Hitler ist kein Held. So und dann haben die uns natürlich unheimlich viele Sachen beigebracht über Rassismus und wie man sich in Deutschland Verhalten muss, über den Bus zum Beispiel. Wir haben ja keinen Bus mit Bushaltestelle und Uhrzeit und so weiter, das haben die uns alles dort beigebracht in diesem Kurs, der 7 Tage gedauert hat. Danach haben die uns in die Klinik geschickt, um sämtliche Untersuchungen zu machen. Wer krank ist, wer nicht. Es war so, diejenigen die krank sind, die dürfen nicht fliegen, die mussten im Libanon bleiben. Und dann hatten wir alles überstanden, Gott sei Dank, ja und dann hatten wir einen schönen Aufenthalt in einem Hotel in Beirut mit einem Überblick direkt aufs Meer. An dem anderen Tag, 06:00 Uhr morgens, 3. Juni 2014, sind wir mit dem Bus zum Flughafen gefahren. Und ja, da hab zum Libanon gesagt: „On-y-va. Tschüss. Auf nie Wiedersehen.“ [Lacht]
Yannic: Ich bin irgendwie immer noch ganz fasziniert von diesem Kurs, den ihr hattet. Das finde ich irgendwie so ein bisschen drollig, muss ich gestehen.
Akram: Ja, da waren auch zwei aus Deutschland, die kein Arabisch gesprochen haben, da war aber auch immer ein Dolmetscher dabei. Und die hatten diesen Kurs gemacht mit dem Dolmetscher und der [Kurs, a. d. R.] hieß tatsächlich: „Wie lebe ich in Deutschland?“. Die wussten natürlich unsere Kultur ist eine ganz andere Kultur. Unser Lebensstruktur ist einfach ganz anders. Man muss sich ja anpassen, wo man ankommt. So und damit das schnell geht, gab es einen 7-Tage-Kurs und vielleicht bringt das was. Es hat auch was gebracht, denn an dem ersten Tag als ich in Deutschland angekommen bin, bin ich allein mit meinem Vater mit dem Bus gefahren, von dem Flüchtlingsheim zu Lidl und wir haben einen SIM-Karte gekauft, damit wir unsere Bekannten in Syrien anrufen konnten und sagen, dass wir Heil angekommen sind. So… Also gebracht hat es ja auch schon was.
Yannic: Krass.
Akram: Und das krasse ist, Ich habe im Libanon mein Chef nicht Bescheid gesagt, dass ich nach Deutschland komme. Ich habe niemanden informiert. Der Vermieter, den habe ich auch gar nicht informiert. Mein Onkel hat den Fehler gemacht und hat seinen Vermieter informiert und, das war wirklich so, er hat meinem Onkel $25.000 angeboten, eine Wohnung angeboten mit einem Auto, dafür, dass er die Ausweise von der Familie nimmt.
Yannic: Okay… Wofür das?
Akram: Und halt mein Onkel im Libanon bleibt und er fliegt. Ja, ja, ja, die Leute wissen ganz genau, was das bedeutet nach Deutschland zu fliegen. Und das war der Grund, weswegen ich auch niemanden informiert habe. An dem letzten Tag als ich die Wohnung verlassen habe, meine Mutter sagte zu mir: „Was machen wir mit den ganzen Matratzen und Decken, die wir haben?“ „Lass es einfach drin. Er hat uns zwei Jahren ausgenutzt, nimmt von uns $300 für dieses kleine Zimmer. Er hat uns wie Dreck behandelt. Wieso sollen wir das jetzt aufräumen, Mama? Lass es einfach. An dem letzten Tag nehmen wir die Taschen und nichts wie weg.“ Und genau das habe ich gemacht. Ich habe den Schlüssel genommen, bin, wir hatten für alle 3-4 Gebäuden einen, der sich kümmert, den Hausmeister, zu der Wohnung von dem Hausmeister gegangen, hab den Schlüssel eingeworfen und ich bin einfach gegangen ohne Bescheid zu sagen, dass ich nicht zurückkomme. Meinem Chef habe ich auch gar nicht informiert, dass ich fliege. Den habe ich einfach allen „Tschüss“ gesagt, so nach der Hoffnung, dass ich morgen wieder da bin. Aber ich war morgen nicht wieder da. Das war sicherer für mich, weil das Verbrechen im Libanon ist, ich sag mal so, ist da. Wie gerne jeder diese Chance ausnutzen und mal aus dem Libanon rauskommen und nach Deutschland kommen will. Das kann man ja auch verstehen, aber wenn: nicht auf meine Kosten. [Lacht]
Yannic: Ja, klar. Darf ich Fragen was Du im Libanon gearbeitet hast?
Akram: Oh, viel! [lacht] Also ich habe im Restaurant gearbeitet. Mich haben sie früher tatsächlich in Syrien den kleinen Koch genannt. Ich habe in der Gastronomie gearbeitet, seitdem ich 9 Jahre alt war. Es hat natürlich damit angefangen, dass ich einfach sauber gemacht habe, den Boden sauber gemacht, gespült und so weiter. Und langsam habe ich auch gelernt [zu Kochen, a. d. R.]. So… Und im Libanon habe ich in der Gastronomie gearbeitet, ich habe in der Konditorei gearbeitet, ich habe im Supermarkt gearbeitet, weil spätestens nach 3-4 Monaten wurde ich von meiner Arbeit gefeuert, weil entweder halte ich den Mund nicht zu, das ist mein Problem. Oder, manche Mitarbeiter hatten einfach ein Problem mit mir, weil, ich sag jetzt mal ein Beispiel: der Chef in einem Restaurant hatte wirklich ein Problem mit mir, weil er das nicht akzeptieren konnte, dass ich mit diesen jüngeren Jahren so lecker kochen konnte wie er. Und das war für ihn nicht akzeptabel, deswegen hat der Chef, also nicht der Chef, der Boss, sondern der Koch, den nennen wir Chef, also der Koch hat ein riesiges Problem mit mir und hat dafür gesorgt, dass ich aus dem Restaurant gefeuert wurde, und das hat er auch hingekriegt. Weil der Boss hört am Ende immer auf den älteren Menschen und nicht an das jüngere Kind, das hier arbeitet.
Yannic: Das stimmt… Hast Du irgendwelche Technik zum Abwehren von Flüchtlingen auf deiner Route gesehen? Also gab es irgendwie was Dein Weg behindert hat? Also an der Grenze zum Libanon zum Beispiel.
Akram: Eine kleine Sache…. Aber es hat sich gelöst, Gott sei Dank. Meinen Namen. Mein Name, also, habe ich ja gesagt, mit Nachnamen heiße ich Al Homsy. Und in Syrien gibt es eine große Stadt, die Homs heißt. Damals war fast ganze Homs revolutionär. Deswegen hat Assad auch ganz Homs bombardiert. Es gab viele aus Homs, die mit Nachnamen Homsy heißen. Es gibt viel Familien die Al Homsy heißen, aber wir haben miteinander nichts zu tun. Ja, so, aus meiner Stadt gibt es auch noch eine Familie Al Homsy, die revolutionär war, mit denen ich aber nicht zu tun hatte. So, meine Onkel, zwei Onkel sind im Krieg gefallen, die wurden leider umgebracht, die hießen auch Al Homsy, wegen einer Situation, die kann ich dir ja später erklären, wenn Du magst. Deswegen war ich ja auch politisch verfolgt, also wegen dieser Geschichte war ich auch verfolgt, war auch mein Vater verfolgt und so weiter. So also der Name war das Problem und woher ich komme, war auch ein Problem. Ich komme aus Ost-Ghouta und Ost-Ghouta, hast Du wahrscheinlich in den Medien gehört, war da, wo der Assad 2012 ein Angriff mit Chemiewaffen gemacht hat und ungefähr 1800 Menschen gestorben sind. Und das war auch ein Problem, weil Ost-Ghouta, auch ganz Ost-Ghouta, war für die Revolution. Als ich an die Grenze kam, hieß ich Akram Al Homsy, guckt er mein Name so an [Er schaut sehr skeptisch auf seine Hand, als wäre es der Ausweis.] und dann fragte er mich sofort, ob ich den Jusef Al Homsy kenne. Josef Al Homsy war ein bekannter Revolutionär bei uns und ich habe natürlich direkt gesagt „Nee, woher soll den kennen?“ „Ja, müssen wir mal gucken. Bleib mal hier.“ Dann ist er kurz weggegangen und auf einmal kamen zwei von dem Militär und haben mich gerufen und ich musste halt mitgehen, da durfte aber meine Mutter nicht mitkommen und mein Bruder auch nicht und mein Vater auch nicht. So also mein Vater hat uns damals zur Grenze gefahren, aber der ist nicht direkt mitgekommen, der ist zurückgegangen, weil er konnte eigentlich da arbeiten, der war ein bisschen sicherer, weil er Busfahrer war. Die Geschichte muss ich dir gleich erzählen, dann verstehst Du dieses ganze Rätsel jetzt gleich. Dann bin ich da reingegangen ins Büro und dann musste er erst mal überprüfen, ob ich mit Jusef Al Homsy irgendwas zu tun habe, aber, Gott sei Dank, war Jusef Al Homsy in Ost-Ghouta geboren, ich bin in Damaskus geboren. Von daher, nach fast einer halben bis dreiviertel Stunde, viel Nerven, Geduld und „Oh Gott, hoffentlich werde ich heute nicht verhaftet.“, haben die mich in Ruhe gelassen. Ja, und dann konnte ich in den Libanon weitergehen. Was für mich auch ein Problem war im Libanon, ist, dass in der Bekaa, wo ich gelebt habe, in der Nähe von der syrischen Grenze, hat der Hisbollah, die schiitische Gruppe, ich weiß nicht, ob Du schon mal von denen gehört hast [Ich nicke], ja, haben die angefangen junge Männer, einfach Syrer, zu sammeln im Libanon und nach Syrien zu schicken, damit die für den Assad kämpfen. So und das war so, dass ich tatsächlich einmal an so eine Mauer geraten bin, wo die mich gefangen genommen haben, in den Bus gesetzt haben und es war fast ab mit dir nach Syrien. Gott sei Dank, und danke meine Cleverheit, sag mal sowas? Das habe ich mir gerade ausgedacht… [Lacht] Weil ich so clever bin, wusste ich wie das im Libanon geht: Du musst mit allen einen guten Kontakt haben, somit bist Du im Libanon sicher, wenn Du keinen Kontakt hast, bist Du verloren. Deswegen hatte ich einen guten Kontakt mit dem Schiiten abgeschlossen, habe guten Kontakt mit den Sunniten abgeschlossen und habe guten Kontakt mit dem Christen abgeschlossen. Und somit war ich sozusagen sicher. Als ich in diesem Bus war, habe ich, Gott sei Dank, gesehen, dass mein Kontakt an der Mauer stand, hieß Mustafa A. [Name wurde geändert], ist eine sehr bekannte Familie im Libanon. Äh, diesen Namen erwähnst Du bitte nicht. Ich gucke aus dem Fenster und sehe den und dann klopfe ich an das Fenster mit aller meiner Kraft. Guckt er mich so an und sagt so zu dem Mann, der neben ihm steht, der von der Hisbollah und diese Person hat Macht, also sein Vater ist Chef da irgendwo, hat Macht, er kann machen, was er will. Dann macht er so auf seinen Schultern [Er klopft in die Luft]: „Wieso ist der im Bus?“, sagt der „Ja, halt wie die alle anderen.“ „Hol‘ den da runter, jetzt aber schnell!“ So und dann ist der hoch gegangen, hat er mich runtergeholt und dann sagt er: „Geht‘s Dir gut?“, sage ich „Ja, mir gehts gut.“ „Du bleibst jetzt neben mir.“ „Ja, danke, danke. Ich bleib neben dir.“ Und somit hat er mich, sage ich jetzt mal so, aus dieser Situation rausgeholt. Gott sei Dank. Wäre das nicht so, dann hätte es einfach kein gutes Ende für mich. Naja, diese Kontakte waren ja wichtig, weil die Sunniten und Schiiten haben ständig Streit gehabt im Libanon, da waren ständig Schießereien im Libanon, die erschießen den und die erschießen den, das war einfach eine Katastrophe. Das war für mich immer so als ich an den Schiiten vorbei gegangen bin, „Ja, zeig mal deinen Ausweis.“ Hier ist mein hier ist mein Ausweis und so weiter. Und wenn ich denen meinen Ausweis zeige, dann sag ich sofort so: „Wo ist denn Mustafa A.?“, das sag ich sehr selbstbewusst und dann sie so: „Kennst Du den?“ „Ja, klar. Wir sind Freunde.“ „Alles klar, dann Gott sei mit dir. Tschüss.“ „Ja, tschüss. Bis dann.“ Und so sagen die mir nichts und als ich bei den Sunniten angekommen bin dann: „Zeig mal Ausweis.“, zeige ich den Ausweis und dann sag ich sofort: „Wo ist denn Chef Bilal?“ „Du kennst den Chef Bilal?“ „Ja, klar. Wo ist der denn?“ „Ah, ja. Ok, dann Gott sei mit dir. Tschüss.“ „Ja, tschüss.“ Ich kannte die beide tatsächlich, den Chef Bilal, für ihn habe ich gearbeitet. Dieser Mustafa A., das war einfach nur Freundschaft, Freundschaft für gute Zwecke. Und dieser Chef Bilal, der besaß damals einen riesigen Supermarkt und ich habe in dem Supermarkt gearbeitet. Der Supermarkt hieß Haduan, kannst Du auch im Internet finden. Aber ist halt nicht so interessant. Das war halt so, wenn ich aus diesen ganzen Situationen nicht rausgekommen wäre, dann wäre ich ja einfach gar nicht hier. In der Geschichte „Das bin ich“ stets ja, dass auf mich schon 6mal geschossen wurde, wenn ich ein einziges Mal, sag ich jetzt mal so, wenn eine einzige Kugel davon mich getroffen hätte, dann wäre ich ja nicht hier oder vielleicht wäre ich hier, aber halt behindert. Eins von beiden, aber ich muss sagen: Glück hatte ich. Also ich hatte jetzt kein Glück mit meiner Kindheit und mit meinem Leben vorher, aber in diesen Situationen, Glück hatte ich. Das muss ich wirklich sagen, ich habe die ganze Zeit das Gefühl, ich bin irgendwie geschützt. Ich bin irgendwie… Mir passiert nix, also Ich bin… Ich war Mitten in der Bombardierung und da haben wir die Bomben rechts und links fallen gehört. Und mir passierte nichts. Und das war einfach… halt so wie vielen andere. Ich meine es gibt auch viele andere Menschen, die in die selben Situationen geraten wie ich und denen ist halt gar nicht passiert, nur wenn man aus der Situation rauskommt und realisiert: „Wo war ich grade? Was habe ich gerade erlebt?“, dann denkt man so „Boah, ich hatte aber Glück!“ In dem Moment, wo Du da bist, wo jetzt auf Dich geschossen wird oder wo bombardiert wird, dann hast Du hier [Er tippt sich an den Kopf.] nur eins im Kopf: „Gleich bin ich tot, gleich bin ich tot.“ Aber wann, weißt Du nicht. Du wartest einfach auf diesen Moment. So… Das war nicht so, dass man das Gefühl hatte, ich möchte unbedingt weiterleben, ich möchte mich schützen. Ich bin natürlich auch gerannt, irgendwie automatisch, um mich zu schützen. Also das ist automatisch, wenn jemand auch auf Dich schießt, dann rennst Du automatisch weg. Aber gleichzeitig irgendwie wusste ich ganz genau, eines Tages werde ich in diesem Krieg fallen. Genau wie all die anderen, genau wie meine Freunde, die da gefallen sind, genau wie mein Chef in der Arbeit, der da gefallen ist, genau wie mein Lehrer in der Moschee, der da gefallen ist, genau wie meine Onkel, die da gefallen sind oder mein dritter Onkel, der angeschossen wurde und jetzt fast behindert ist. Er ist immer noch in Syrien, er darf Syrien nicht verlassen. Eins von diesen Bildern war halt im Kopf, aber dass ich Heil ankomme, das war ein Wunder und auch noch nach Deutschland zu kommen, das war das zweite Wunder und daher, ich glaube, ich darf nicht meckern.
Yannic: Freut mich auf jeden Fall, dass Du es geschafft hast. Ich muss gerade nochmal auf meine schlauen Fragen gucken.
Akram: In Ruhe, ganz in Ruhe.
Yannic: Weißt Du, was mir gerade einfällt? Du wolltest mir die Geschichte von Deinem Vater noch erzählen, damit ich das Rätsel verstehe.
Akram: Die ist nicht von meinem Vater tatsächlich. Also es hat so angefangen: mein Onkel oder besser gesagt alle meine Onkel, die Brüder von meinem Vater und mein Vater, die waren alle Schwimmer. Deswegen waren die in ihrer Jugend sehr oft in Latakia. Latakia liegt direkt am Mittelmeer. So… Und mein Onkel hat in Latakia, als er jung war, ein Mädchen kennengelernt und er hat sie geliebt und er hat sie geheiratet. Er hat sie natürlich mit nach Damaskus genommen, weil er halt in Damaskus lebte. Dieses Mädchen ist Alevitin und hat Geschwister: der eine Bruder ist ein Chef in der vierten militärischen Gruppe in Syrien, das ist die gefährlichste militärische Gruppe in Syrien, weil die wird von dem Bruder des Präsidenten, Mahir Assad, geführt und ihr Bruder ist in dieser Gruppe, also arbeitet für diese Gruppe. Der zweite Bruder ist ein Polizist, sie hat eine Schwester, die auch Polizistin ist und sie hat einen Bruder, der für die Luftwaffe arbeitet. Also das heißt, die Frau kommt aus einer rein militärischen Familie, daran hat man früher natürlich einfach nicht gedacht, im Gegensatz, das war gut, weil wenn Du mit jemanden in Verbindung bist, der so Macht hat, dann kriegst Du vielleicht alles was Du möchtest. Vielleicht, sicher ist es nicht. Du bist sicher. In der Revolution lebte mein Onkel in Ost-Ghouta, einer Stadt, die Samaika hieß. Und da waren unheimlich viel Demonstrationen jeden Tag. Samaika wurde bombardiert, junge Männer und junge Mädchen wurden erschossen, jüngere Leute wurden verhaftet, Kinder wurden umgebracht sowie das… also sowie ihr das mitgekriegt habt. Keiner wusste, dass die Frau von meinem Onkel für ihre Geschwister als Spionin in Samaika arbeitete, auch mein Onkel nicht. Sie hat einfach, obwohl ihr Sohn, ich sag mal so, revolutionär war und ständig demonstriert hat, hat sie seine Freunde immer an das Militär serviert, einfach die Namen weitergegeben, die waren bei Demonstration und so weiter und wenn der mit seinem Namen irgendwo an irgendwelchen militärischen Mauern durchkam, wurde er verhaftet oder manchmal sofort hingerichtet, wenn die Bock draufhatten. Irgendwann hat sie einen Fehler gemacht, das war aber auch schrecklich was sie getan hat. Sie ist mit einem Auto in die Stadt reingefahren, angeblich mit zwei anderen Männern. Das Auto wurde vor einer Moschee geparkt, für ein Zweck. In der Moschee wurde gerade für ein Märtyrer gebetet, da der da auch drin war, und wenn die mit dem Gebet fertig sind, dann gehen all die Menschen, die in der Moschee sind, raus, sie tragen den Märtyrer und laufen zum Friedhof. Dabei wussten wir natürlich in Syrien, wenn sowas passiert, dann führt das natürlich sofort zu Demonstrationen, ist ja klar, es ist gerade Revolution und dann kommen 200 Leute und demonstrieren und einer ist gestorben, die gehen zum Friedhof, so war das. In dem Auto war Sprengstoff. Wer angeblich vor der Moschee wohnt, war halt meine Tante, sie wohnte, Gott sei Dank, fast, oder was heißt fast, in dem 12. Stock, und sie hat von oben, von dem Balkon, ich sag mal so, da saßen die Frauen damals, meine Tante zumindest auf dem Balkon und will sehen wie die Männer jetzt gleich aus der Moschee herauskommen und mit dem Märtyrer zum Friedhof laufen. Sie saß sie auf dem Balkon, trank ihren Kaffee und sah wie die Frau von meinem Onkel mit den anderen Männern das Auto dort geparkt hat und die ausgestiegen und sofort weggelaufen sind. Da rief meiner Tante: „Abir, Abir!“, sie hieß Abir, von oben „Komm mal Kaffee trinken!“, die hat aber nicht reagiert, wahrscheinlich hat sie nicht gehört, weiß ich nicht von dem 12. Stock, ich weiß nicht, ob man das hört, egal, aber die Geschichte hat sie jetzt erzählt, also die Tante. „Abir, Abir! Komm mal Kaffee trinken!“ Aber die ist nicht hochgekommen. Für sie war das komisch, wieso ist sie aber mit 2 Männer unterwegs und woher hat sie das Auto? Egal, sie guckte da weiter. Die Leute kamen aus der Moschee raus, sie standen draußen tragen den Märtyrer über der Schulter, die rufen „Gott ist groß, Assad muss weg“ und so weiter und auf einmal fliegt das Auto in die Luft. Und da waren auf einmal von den Menschen unheimlich viele tot, unheimlich viele verletzt, es ist zu einem riesigen Anschlag gekommen. Gott sei Dank, meiner Tante ist nichts passiert, sie ist aber wahrscheinlich davon traumatisiert, natürlich. Sie konnte das aber natürlich nicht für sich behalten, dann hat sie ihren Mann informiert, ihr Mann hat die Freiheitsarmee informiert und der Chef von der Freiheitsarmee war der mein Lehrer von der Moschee. Die haben ihn informiert, er ist dann zu mir gekommen und hat gesagt: „Wenn dein Onkel oder dein Vater etwas damit zu tun hat, dann habt ihr wirklich Ärger.“ Ich sag‘ so: „Womit?“ Er sagt: „Es ist so und so und so passiert.“ Wieso er mir das erzählt hat? Weil ich arbeitete damals in einem kleinen Minimarkt, den hab ich selbst geführt, der Besitzer von dem Minimarkt hat für den Freiheitsarmee gekämpft und ich hatte in meinem Minimarkt Blut und Medikamente für das unterirdische Krankenhaus, das neben dem Minimarkt war, stand auch in der Geschichte. Bei uns ist das so, wenn jemand irgendjemand anderen umbringt, der wurde umgebracht, das ist einfach so. Dann sind die hingegangen und haben die Frau von meinem Onkel umgebracht und die zwei Männer, die mit ihr da waren. Mein Onkel hat der Familie einfach erzählt, dass da eine Bombe bei uns zu Hause runtergefallen ist und somit ist meine Frau gestorben. Damit die Geschichte nicht verbreitet wird und uns mehr Ärger macht. Mein Onkel, jetzt ein zweiter Onkel, ist ein Taxifahrer oder besser gesagt alle 3, ich habe 4 Onkel, einer, der ist der jüngste, der gehört jetzt nicht in die Geschichte, drei Onkel, die in der Geschichte vorkommen, die sind alle Taxifahrer, nur mein Vater ist ein Busfahrer. Einer von denen wurde an einer militärischen Mauer festgenommen, die haben ihn sofort erkannt. Da war zufälligerweise ein Bruder von ihr an der Mauer, der ihn sofort erkannt hat und ihn sofort verhaftet hat. Er hat ihn angeblich zu irgendeiner Garage geführt und hat ihn gefoltert und hat ihn gezwungen sein Bruder anzurufen und ihn zu denen zu holen. Bei uns weiß jeder, wenn Du verhaftet wirst, ruf niemanden an und bitte niemanden zur Hilfe, weil Du bist tot und wenn Du jemanden zur Hilfe bittest, dann sind diejenigen, die reagieren, auch tot. Vielleicht war mein Onkel unter Angst, deswegen konnte er nicht die gute Entscheidung treffen, hat gemacht was sie zu ihm gesagt haben: „Ruf deinen Bruder an wir quatschen ein bisschen mit Euch und dann lassen wir Euch einfach wieder gehen.“ Er hat dann sein Bruder angerufen und hat ihm erzählt, was die zu ihnen gesagt haben, was er sagen sollte, er hat gesagt: „Ich habe eine Panne, mein Auto steht unter der Revolutionsbrücke.“ Wir haben eine Brücke in Damaskus, die hieß Revolutionsbrücke in einem Diktaturland. Läuft. Er hat gesagt: „Ich habe eine Panne unter der Revolutionsbrücke, komme mich bitte abholen.“ Zufälligerweise war mein dritter Onkel dabei. Fahren sie weiter mit dem Taxi, um meinen Onkel in Damaskus abzuholen und somit waren alle 3 in Haft. Was man gesehen hat nach deren Tod, die wurden gefoltert, mein Onkel hatte ungefähr über 12 Messerstiche in seinem Körper gehabt, also der Mann von der Frau, und dann haben sie alle anderen in den Kofferraum getan und haben die einfach erschossen, haben den Kofferraum zugemacht und haben das Auto irgendwo bei einer anderen Mauer gelassen, damit die andere Mauer sich um die Leichen gleichen kümmert. Angeblich waren dann meine Onkel drin. Zwei von denen sind sofort tot, derjenige der ganz unten war, der lebt noch, das ist derjenige der fast behindert in Syrien lebt, der lebt noch. Und das ist leider auch derjenige, der die beiden angerufen hat. Ich weiß nicht jetzt was ich dazu sagen sollte, aber die haben einfach gedacht, die möchten ihre Schwester rächen und… das sind einfach Mörder, die meine Onkel umgebracht haben. Und damals hatte ich das Gefühl bekommen, ich muss mich auch rächen und ich muss vieles tun, weil ich meine Onkel verloren habe und so weiter. Aber ich wurde in den Libanon geschickt und ich konnte nichts machen. Wenn Du mich gerade fragen willst, ob ich mich immer noch rächen möchte oder nicht: weiß ich nicht, eigentlich nicht, für mich sind Menschen, die dort leben, die sind einfach keine Menschen nach den Jahren, nach allem was sie so erlebt haben, da ist nix mehr menschlich geblieben dort. Bist Du stark, bist Du mächtig, dann lebst Du weiter, nicht, dann lebst Du nicht. Traurig natürlich bin ich, dass ich meine Onkel verloren habe, aber wie gesagt, ich denke nicht mehr viel an die Geschichte, früher habe ich mir unheimlich viele Gedanken gemacht, ich habe es unheimlich viel bereut und ich habe immer so gedacht: „Ich wünschte ich wäre da.“ Aber eigentlich ehrlich gesagt, wenn ich da gewesen wäre, dann wäre ich wahrscheinlich auch weg und ich könnte ja nichts machen. Deswegen bin ich froh, dass ich nicht da war und ich bin froh, dass ich weg war und deswegen kommt jetzt diese Geschichte, weswegen mein Vater in Syrien weiterarbeiten konnte. Ihn konnten die nicht verhaften, weil der Busfahrer war. Denn angeblich wurden Busfahrer nicht kontrolliert, die sind bekannt, die sind jeden Tag auf denselben Mauern, sag ich mal so und sie sind sehr bekannt und keiner weiß eigentlich wer dieser Person ist, wie der heiß und so weiter. Weil niemand hat seinen Ausweis gesehen und somit war der sozusagen ein bisschen versteckt vor deren Augen, obwohl er jeden Tag vor deren Augen war.
Yannic: Und er ist dann später nachgekommen oder ist er in Syrien geblieben?
Akram: Später in den Libanon nachgekommen und dann ist er vom Libanon hierhin mitgeflogen. Also er ist nur später von Syrien in den Libanon gekommen und vom Libanon mit hierher mitgeflogen. Naja, und mein Lehrer in der Moschee, der ist auch leider im Kampf gefallen, auch der Geschäftsführer, also der Besitzer, mein Chef ist auch im Kampf gefallen, Freunde von mir sind nicht im Kampf gefallen, sondern als Zivilisten gestorben. Einige von denen in der Wohnung, sie wurden bombardiert, wo die drin waren und einige von denen wurden auf der Straße erschossen. Also ich habe eigentlich keine Freunde und keine Bekannte mehr in Syrien, also nicht von der Familie, sondern Bekannte von mir, mit den ich befreundet war oder der mir was bedeutet hat. Ich kenne keinen der, der halt noch lebt außer… [Er dreht sich um und nimmt ein Bild aus dem Regal und zeigt es in die Kamera. Das Bild ist abgewetzt und man sieht diesem an, dass es schon einiges überstanden hat.] …dem da hier. Ich habe überhaupt keine Ahnung, ob er lebt oder ob der gestorben ist. Das Bild habe ich 2012 einfach mitgenommen aus Syrien, dass der war mein bester Freund. Ich sag jetzt mal so: Ich wünschte mir, ich könnte ihn treffen, wenn der noch lebt. Ich habe nach ihm oft gesucht auf Facebook und nach seinem Namen. Ich find aber nichts über ihn. Tja, früher habe ich die Geschichten erzählt über meinen Onkel und meine Freunde und dabei konnte ich die Geschichten natürlich nicht zu Ende erzählen. Habe ich sofort Tränchen in die Augen bekommen. Momentan erzähle ich die Geschichten und in mir ist so ein Gefühl, es ist passiert und das Leben wird weitergeführt, das sind nicht die einzigen, die gefallen sind, es sind ungefähr Millionen Menschen gefallen in dem Krieg. Also meine Verwandten und meine Freunde sind halt nicht die einzigen und deswegen denke ich immer, ich sollte froh sein, dass ich mindestens noch lebe.
Yannic: Was würdest Du jetzt auf Basis deiner Erfahrungen einem Menschen raten, der jetzt kurz vor seiner Flucht steht. Gibt es irgendwas, was Du dem mitgeben möchtest?
Akram: Nein. Weil da kann man nix, da kann man nichts geben. Wenn der Mensch sich auf die Flucht macht, macht er sich auf die Flucht, weil er vor dem Tod flieht, weil er sich zur Sicherheit auf die Flucht macht und wenn man sich auf die Flucht macht, dann macht man sich auch auf die Flucht ohne Verstand irgendwie. Man weiß, man rennt zur Sicherheit irgendwohin, wo es sicher ist, aber ich kann tatsächlich niemandem ein Rat geben. Ich kann höchstens nur sagen: Wer da rausgehen kann, soll sofort möglich rausgehen. Und wer bis jetzt die Klappe gehalten hat und nix dazu gesagt hat, der sollte endlich mal seine Klappe aufmachen, weil ich hasse das, wenn man grau ist. Ich hasse das, wenn man sagt, ich habe damit nix zu tun. Ich will damit nichts zu tun haben, ich will in Sicherheit. Ich bin der Meinung, wir sind zu einem Punkt gekommen, wo man nicht mehr sagen darf: „Ich bin für niemanden. Ich bin nicht gegen Assad, ich bin aber auch nicht für die Revolution.“ Nein, ich bin der Meinung: Entscheide Dich. Weil ich hasse es zu sagen, aber ich bin der Meinung wegen der grauen Linie, haben wir wirklich so viel gelitten, hätten von Anfang an diese ganzen Menschen, die gelitten haben, ihre Angst einfach weggeschmissen und mit demonstriert und wären mit aufgestanden, wäre es vielleicht anders. Aber da leider viele Angst hatten und ihre Angst nicht überwinden konnten, leben die sozusagen als Sklaven momentan in Syrien. Deswegen zu denen kann ich nur sagen: Entweder steht auf gegen dieses Regime oder flieht da weg. Naja, und meine Schwestern sind über die Balkan-Route gekommen, über das Mittelmeer, und für die war das so, wir haben, als die hier angekommen sind, haben wir dafür gesorgt, dass sie schnell wie möglich hier hinkommen. Und dann sind die tatsächlich, Gott sei Dank, hier Heil angekommen. Und zu diesen Menschen, die gerade auf der Route sind: Ich kann’s verstehen, wir wollen alle dahin, wo man gut lebt. Aber eins kann ich sagen: erstmal sorgt dafür, dass man dort hingeht, wo man sicher ist. Sobald man sicher ist, dann kann man dorthin gehen, wo man gut lebt, wenn man der Meinung ist, ich möchte unbedingt dahin gehen, wo ich gut leben kann. Wichtig ist, dass man in Sicherheit lebt und wie wir wissen momentan im Libanon ist die Sicherheit 0, im Jordanien auch. Der König in Jordanien ist mittlerweile der Meinung, dass der Assad das Recht hat weiter zu regieren und mittlerweile überlegt er sich, ob er die Flüchtlinge da abschiebt, im Libanon wollen sie jetzt langsam auch die Flüchtlinge abschieben. Und jetzt geht es in der Türkei los und in der Türkei reden die ständig im Parlament von Abschiebung. Und ja ich frag mich, wohin sollte man diese ganzen Menschen abschieben. Was ich zum Beispiel mal sagen kann zu diesen Ländern, besonders zu den europäischen Ländern, die jetzt angefangen haben oder möchten und die Syrer oder die Flüchtlinge abschieben möchten, wie Dänemark zum Beispiel und Schweden und auch Deutschland, die seit langer Zeit Afghanen abschieben. – Gott sei Dank, vor ein paar Tagen haben die die Entscheidungen getroffen jetzt niemanden mehr abzuschieben, sie haben ja gemerkt, dass zweidrittel Afghanistans schon jetzt unter der Macht der Taliban liegt. Ich frage mich, wohin wollt ihr diesen Menschen abschieben? Ihr schickt die zum Tod. Deswegen, diejenigen die sich auf die Flucht machen, denen kann ich nichts sagen, sondern ich kann den mächtigen Ländern was sagen: Hört mal mit dem Schwachsinn auf! Man versucht sich hier zu integrieren, man beweist sich, man tut, man arbeitet, man lernt, man integriert sich in die Gesellschaft, man tut alles und am Ende wird man trotzdem mit einem kleinen Dokument bedroht. Mit einer Abschiebung. So Abschiebung und tschüss. Das kostet Leben! Das kann ich zu diesem Länder sagen, sag ich jetzt mal so.
Yannic: Eine gute Ansprache. Und hast Du noch irgendwas was ich jetzt nicht durch Fragen abgedeckt hab, was Du uns gerne noch sagen möchtest im Interview?
Akram: Mir ist es sehr wichtig, dass jeder Mensch weiß, dass das Päckchen, was er mitträgt, schwer ist und schwer genug für ihn. Ich kann das verstehen, aber jeder sollte wissen: Es gibt andere Menschen, die tragen viel schwerere Päckchen mit, damit will ich sagen: Egal wie schlecht es Dir geht, sei einfach positiv. Bleib einfach positiv und schaue nach vorne. Schauen noch morgen, schaue nach etwas Gutem. In Syrien, als ich Kind war, hat dieser Imam in der Moschee, und für ihn bin ich dankbar, mir beigebracht: „Hast Du Brot zu Hause, musst Du „Gott sei Dank“ sagen, hast Du kein Brot zu Hause, musst Du „Gott sei Dank“ sagen.“ „Wieso?“, fragte ich. Da sagt er: „Ja, hast Du Brot zu Hause, musst Du „Gott sei Dank“ sagen, Du hast Brot. Es gibt Menschen, die haben kein Brot. Die Menschen sterben in Somalia und in vielen Länder, die gar kein Brot haben. Hast Du kein Brot zuhause, musst Du trotzdem „Gott sei Dank“ sagen, Du bist in Sicherheit. Verhungert bist Du noch nicht.“ Das heißt, man sollte immer nach, das ist auch ein Sprichwort bei uns, unten gucken und nicht nach oben. Guckst Du nach oben, dann bricht Dein Nacken, sagt man. Schau einfach nach denjenigen, den es schlechter geht. Schau wie gut es Dir geht, Du hast Probleme: Okay, alles klar, aber wie man auf Deutsch sagt: „Das Leben ist kein Ponyhof!“ [Lacht] Ich habe Menschen kennengelernt, da erzählt mir der eine, und diese Geschichte, die werde ich nie vergessen: ich saß mit einer Person zusammen, da erzählt der mir: „Das Leben ist scheiße und ich will mich einfach umbringen.“ Ich sag: „Wieso?“ „Ja, meine Frau hat mich verlassen, mein Job läuft nicht richtig gut und ich glaube meine Familie mag mich nicht und so weiter.“ Ist ja furchtbar für ihn, ich kann das verstehen, es ist wirklich furchtbar. Natürlich ist das furchtbar, aber da hab ich gesagt: „Eine Wohnung hast Du, ein Auto hast Du, ein gutes Leben hast Du, in Sicherheit bist Du, Freiheitsmeinung hast Du. Okay, in Würde lebst Du.“ Sagte er: „Ja, was willst Du mir jetzt damit sagen, Akram?“ Sagte ich: „Ja, überlege es Dir, das hatte ich noch nie! Was soll ich da sagen?“ [Lacht] So und da habe ich gelernt, und das war mir auch wichtig, den Leuten immer zu zeigen, egal, wie es dir schlecht geht, es gibt andere Menschen, denen geht es schlechter. Damit kann man sich nach vorne treiben. Nicht runterziehen lassen und einfach nach vorne schauen. Ich habe es Dir gesagt: ich habe in Syrien nicht erwartet und auch davon nicht geträumt und das ist mir da auch nicht in den Kopf gekommen, ich hab es auch nicht gedacht, dass ich eines Tages in Deutschland leben werde. Und dann, zack zack, Telefonat und ja irgendwie wurde das geregelt und irgendwie bin ich in Deutschland und irgendwie bin ich in Sicherheit und irgendwie mache ich jetzt eine Ausbildung. Und mein Leben funktioniert gut. Und da muss ich auch noch was sagen: Dafür müssen wir auch aufpassen und kämpfen, dass wir das behalten, weil genau wie das in vielen Länder umgekippt ist, kann es überall irgendwo umkippen. Nichts ist sicher. Ich glaube das haben mittlerweile viele kapiert.
Yannic: Ich hoffe es. Ja, ich habe keine Fragen mehr.
Akram: Du hast keine Fragen mehr?
Yannic: Ich habe keine Fragen mehr. Ich danke Dir ganz herzlich für das Interview.
Akram: Bitte bitte.
Zu Akram:
Name: Akram Al Homsy
Alter: 24
Geschlecht: männlich
Herkunft: Syrien
Status: Asyl
Wohnort+Land: Wuppertal, NRW, Deutschland
Sprache(n): Deutsch, Arabisch (Syrisch)
Zeitraum der Flucht: 2015
Dieses Interview wurde von Yannic Becker am 13.08.2021 geführt.
Das Interview wurde für den Lesefluss leicht modifiziert.