Rettungsaktionen auf See zu dokumentieren ist keine leichte Aufgabe. Eine Gruppe von Freiwilligen hat es sich zur Aufgabe gemacht eine Datenbank aufzubauen, die Journalisten, Politikern, Historikern und allgemein interessierten Menschen die Möglichkeit gibt Daten zur Seenotrettung abzurufen. Wir durften mit einem anonymen Kontakt der Gruppe sprechen, der uns ein paar Fragen zum Projekt beantwortet hat.
Du arbeitest mit bei SARchive, einem Projekt das eine Open-source Datenbank erstellt, die offen zur Verfügung stehen soll. Welche technischen Standards soll eure Plattform erfüllen und wie schützt ihr euch gegen Missbrauch?
Mit dem SARchive bauen wir einen Data Lake auf, in den über Data-Pipelines Daten aus unterschiedlichen Quellen geschrieben werden. Technisch verwenden wir dazu stabile und ausgereifte Bausteine aus der Open Source Welt. Wir wollen das Rad nicht neu erfinden und bereits gelöste Probleme nochmal lösen, sondern uns auf die Daten, Inhalte, Qualität und Formate konzentrieren. Um uns vor Missbrauch zu schützen sind die Daten nur über einen VPN Zugang zugreifbar. Außerdem können wir über Zugriffsberechtigungen steuern, wer welche Daten sehen kann. Durch die eingesetzten Komponenten ist es auch sehr einfach interessierten Gruppen spezifische Daten zusammenzustellen.
Die Daten sollen mit der OneFleet App auf die Datenbank übertragbar sein. Wer bietet diese App an und ist sie plattformunabhängig?
Die OneFleet App kommt auch von uns. Es sind zwei unterschiedliche Softwareprojekte, an denen unterschiedliche Entwickler:innen arbeiten, aber im konstanten Austausch stehen, um beispielsweise die Datenqualität zu leisten, die wir für das SARchive brauchen. OneFleet ist plattformunabhängig.
Welche Organisationen sind bei der Entwicklung beteiligt bzw. welchen Organisationen gehören eure Entwickler an?
Das SARchive Projekt wurde von einem Entwickler initiiert, der selbst auch in der zivilen Seenotrettung aktiv ist. Somit haben wir auf der einen Seite viele Kontakte zu unterschiedlichen Organisationen, die in der zivilen Seenotrettung aktiv sind. Zum anderen kennen wir aber auch andere Entwickler:innen. Die meisten sind entweder über einen Call for Participation dazu gekommen oder sind Bekannte und Freund:innen und hatten vorher nichts mit Seenotrettung zu tun und gehören auch keiner Organisation an. Viele sind aber in anderen Organisationen oder Gruppen aktiv, wie etwa Hackspaces.
Gibt es Probleme bei der Zielsetzung und/oder Zusammenarbeit?
Im Moment ist es vor allem die Datenqualität, die nicht ausreichend ist und uns aufhält. Außerdem sind es bislang sehr wenige Menschen, die aktiv mitarbeiten. Das wird sich in der Zukunft aber hoffentlich noch ändern!