Um eine solche Website erstellen zu können, muss Recherche betrieben werden, damit möglichst viele Fragen beantwortet werden können. Die Recherche selbst erwies sich passagenweise als herausfordernd. Oft sind Dokumente der EU oder der Mitgliedsstaaten geschwärzt oder gar nicht erst zugänglich. Teilweise investiert man viel Zeit in einen Rechercheweg, um am Ende feststellen zu müssen, dass die gesuchten Informationen nicht zur Verfügung stehen. Wie ein Grenzwall um Europa gezogen wurde, so wurde auch eine Barriere um diese Daten gezogen. Über Umwege konnte man teilweise die Spezifika herausfinden und über die Länge, Breite und andere Daten die Modelle von Schiffen oder Drohnen ermitteln bzw. vermuten.
Während die Recherche auf der einen Seite durch einen Mangel an Zugänglichkeit zu bestimmten Informationen begrenzt wurde, gestaltete sie sich auf der anderen Seite gleichermaßen grenzenlos: Man sah sich einer Masse von Artikeln, Videos, Websites, Projekten und anderen Informationskanälen gegenüber. Hier gilt es auch die Vielzahl an Akteur*innen zu benennen, deren Aktionen und Reaktionen stets auf die eine oder andere Art miteinander verwoben sind.
Auch stellte sich die Suche nach Interviewpartner*innen als schwierig heraus: über die oft traumatisierende Flucht möchte man nicht gerne sprechen, obwohl es gerade für Menschen in Europa wichtig ist von diesem Mühsal zu erfahren, das viele auf sich nehmen, nur um die Chance auf ein eventuell besseres Leben zu haben. Die Anforderungen sind dabei schon sehr bescheiden: lebend aufwachen, keine Artillerie hören.