Grenzen Europas

K. A.

Einen geflüchteten Menschen zu finden, der bereit war, mit mir ein Interview zu führen, war gar nicht so leicht. Zunächst habe ich versucht, über mein Netzwerk bestehend aus Bekannten, Freunden, Familie und über die Neuapostolische Kirche in Norderstedt (bei Hamburg) einen oder mehrere geflüchtete Menschen aus verschiedenen Heimatländern zu finden. Diese Ansätze sind leider alle im Sande verlaufen. Daraufhin habe ich kurzerhand den Arbeitskreis Asyl Unterensingen e.V. angeschrieben und innerhalb weniger Tage eine Rückmeldung erhalten. Nach einigen weiteren Mails hat mir Frau S. vom Arbeitskreis Asyl Unterensingen e.V. einen Kontakt zu K. A. aus Togo hergestellt. Zu dritt haben wir uns am 26. Juni um 11h00 vor der Flüchtlingsunterkunft getroffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. K. A. und ich sind daraufhin mit dem Fahrrad einige Straßen weiter gefahren, um die Privatsphäre zu schützen und eine Wohlfühlumgebung zu finden. An einer Straßenbank einige Blocks von der Unterkunft entfernt sind wir fündig geworden. Vor dem Interview erzählte mir K. A., dass er sehr froh sei, mit jemandem Deutsch sprechen zu können, darum vor allem habe er dem Interview zugestimmt. Aufgrund der Covid-Pandemie seien alle öffentlichen Deutschkurse abgesagt und in die Bibliothek komme er auch nicht.

I: Hallo, ich bin Solveig Hübner und studiere an der Universität Stuttgart Wissenskulturen. Vielen Dank, dass du dem Interview zugestimmt hast. Wie heißt du eigentlich?

K: Mein Name ist [K.] [A.]. Familienname ist [A.] und mein Vorname ist [K.].

I: Mich würde interessieren, wann bist du aus Togo hergekommen?

K: Ich habe Togo Ende, Mitte Februar verlassen und bin dann über Benin nach Nigeria und von Nigeria nach Deutschland gekommen.

I: Diesen Jahres?

K: Nein, nein, das ist jetzt fast 2 Jahre her, 2019.

I: Dein Deutsch ist auch schon sehr gut. Warum bist du aus Togo geflohen? Weil du dort nicht mehr leben konntest?

K: Ja, das ist ein bisschen [K. A. kommt etwas ins Stocken] Ich habe mich in Togo nicht mehr sicher gefühlt.

I: Okay.

K: Für mich war es in Togo nicht mehr so sicher, denn ich hatte einige Probleme mit der Regierung und daraufhin war ich für 6 Monate im Gefängnis. [Laute Geräusche von fahrenden PKWs] (Als ich sehr jung war?) Das was 2004. Den Grund weiß ich nicht genau. Manchmal sagen die Beamten, dass ich ein bisschen zu viel Geld investiert habe. Habe [Laute Motorengeräusche und leises Sprechen machen den Satz unverständlich]. Ich habe keine (schriftlichen) Bescheide bekommen. Nach 6 Monaten im Gefängnis war der der Präsident tot und im Land war etwas Ruhe. (Nicht mehr so viele Aufstände)

I: Okay.

K: Ich wurde frei gelassen. Ich war frei und bin dann zu Hause angekommen. Später habe ich dann mit meiner Arbeit (kleines Unternehmen) weiter gemacht. Vor meiner Flucht bin ich wegen meinem Unternehmen häufig nach Deutschland gekommen. Viele verstehen nicht, wieso ich immer wieder nach Deutschland komme. Weil viele Leute, die einmal nach Deutschland kommen, auch in Deutschland bleiben und nicht mehr zurück nach Hause gehen. Ich stehe immer in Kontakt mit Leuten, die gegen die Regierung sind. Darum habe ich beschlossen, dass es besser wäre, nicht in Togo zu bleiben, und es besser wäre, aus Togo wegzugehen. Ich habe einen Freund, der in Deutschland ist, er ist gegen die Regierung in Togo. Er hat mir erzählt, dass er eine Firma zum Abholen hat. Am nächsten Tag hat die Polizei mich festgenommen. Ich musste die Hände auf den Rücken legen und die Polizisten haben mich mitgenommen. Meinen Pass und Papiere haben sie ebenfalls abgenommen. Was sollte das? Mein Freund hatte mich gefragt was ich mit dem ganzen Geld mache? Und hatte mir empfohlen doch die Partei finanziell zu unterstützen. Daraufhin habe ich ihm gesagt, dass ich Probleme bekommen habe. Das mir alle meine Papiere und mein Pass abgenommen wurden sowie alle Elektrogeräte, alle Bücher und Dokumente, alles. Einen Tag später haben sie mich festgenommen und ich bin sofort ins Gefängnis gekommen. Ich will das nicht nochmal erleben, auch nicht nochmal ins Gefängnis. [Unverständliches Gemurmel, sehr leise und traurig] Weißt du? Das Gefühl im Gefängnis und während Festnahme. Das will ich nicht noch mal erleben. Diese Sicherheit (…) ich versuche in Sicherheit zu sein, außerhalb von Togo.

— Du, ich weiß gar nicht was ich falsch gemacht habe. Habe Vermutung wegen Gefängnis. [Sehr laute Störgeräusche durch ein Motorrad] Viele, viele reden aber ich habe bis heute keinen richtigen Bescheid bekommen.

I: Und bist du alleine hergekommen?

K: Ja, ganz alleine.

[Laute Motorengeräusche im Hintergrund]

I: Und auf welchem Weg? Mit dem Flugzeug oder mit dem LKW?

K: Nur mit dem Flugzeug.

I: Nur mit dem Flugzeug und dann immer von Land zu Land?

K: Ja. Von Togo über Benin nach Nigeria mit dem Auto und dann von Nigeria mit dem Flugzeug nach Deutschland.

I: Wurdest du aufgehalten? Hattest du Probleme bei der Reise? Oder war es wirklich eine Flucht?

K: Ich bin nicht neu in Deutschland. Ich bin nicht zum ersten Mal nach Deutschland gekommen, ich weiß nicht genau wie alles läuft. Aber ich war nicht zum ersten Mal in Deutschland. 1999 war ich schon mal angekommen. Für mich war es einfach. Ich hatte etwas Angst. Aber ich habe einen Freund, na ja, mehr ein Bekannter, der mich am Flughafen abgeholt hat. [unverständlich]

[Lautes Kindergeschrei im Hintergrund]

I: Dein Smartphone? Hat man dir das irgendwann abgenommen? Welche Bedeutung hatte das?

K: Ähmm (…) Smartphone. Das ist immer ein bisschen gefährlich. Als ich das erste Mal mein Zuhause verlassen habe (…) hatte ich mein Handy zu Hause gelassen. Ich will nicht, dass die Regierung es bekommt, wenn ich kontrolliert werde, hmm (…) sehr einfach mit dem Telefon. Darum habe ich mein Handy zu Hause gelassen. Aber als ich mein Zuhause verlassen habe. (…) Es ist sehr einfach Leute mit dem Handy zu kontrollieren. Aber auf der Flucht muss man ein Handy haben, um Kontakt zur Familie zu haben, Informationen und Nachrichten zu erhalten und zu überlegen, ob ich zurück nach Togo gehen sollte. Ja, ja, das ist wichtig.

I: Hast du dir dann nur für die Reise/Flucht ein neues Handy gekauft?

K: Nein, das ist nicht so. Guck mal in Benin gibt es Telefone, wie heißt das, Telefonkabine (…)?

I: Telefonzellen?

K: Ja, Telefonzellen, andere Leute haben ein eigenes Handy. [laute Störgeräusche] In Nigeria habe ich mir ein gebrauchtes Handy organisiert, mit SIM-Karte. Aber nach der Reise habe ich alles weggeworfen.

I: Als du dann hier warst, hast du dann ein neues Handy gekauft, also ein richtiges Smartphone?

K: Ja, ja, habe ich dann später. Später habe ich mir ein Handy gekauft, weil vorher nur Telefonkarte um nach Afrika zu telefonieren, aber nun brauchte ich unbedingt ein gutes Handy, um mit meiner Familie und den Kindern Kontakt im Kontakt zu bleiben.

I: Du hast Kinder?

K: Ich habe 4 Kinder in Afrika, der letzte ist ein Junge. (Stolz)

I: Sind sie in Afrika geblieben?

K: Ja, in Afrika. Mit meinem großen Sohn habe ich mich etwas versöhnt. Er hat ein bisschen verstanden, dass es gefährlich für mich in Togo ist. Denn es ist etwas schwierig, wenn Papa im Gefängnis ist. Dann habe ich keine Arbeit mehr und kann mich nicht mehr um sie kümmern. Er weiß, dass Papa im Gefängnis war.

I: Hast du vor, deine Familie und deine Kinder nach Deutschland zu holen?

K: Weiß nicht. Nicht so gerne. Aber später, wenn ich hier ankomme und Arbeit habe. Dann vielleicht habe ich ihnen gesagt. Momentan ist das schwierig.

I: Fühlst du dich denn wohl in Deutschland?

K: Ja, das habe ich ja bereits gesagt. Ich war schon lange in Deutschland. Das gefällt mir sehr gut hier. Alle geben sich sehr viel Mühe auf der Arbeit. Es gibt hier Arbeit, alle sind pünktlich, es ist sauber. Ich habe hier kein Problem. Ich kam immer für mein Geschäft nach Deutschland – das war immer kein Problem. Ich war immer nur kurz hier und bin dann wieder zurück nach Togo gegangen. Ich habe erst gedacht, Frankreich, weil ich französisch spreche. Aber ich bin nie in Frankreich gewesen und in Deutschland kenne ich viele Leute. Nur manchmal manche Leute sind nicht so offen, aber es gibt immer solche Leute.

I: Ist deine Familie auch in Gefahr? Geht es ihnen gut oder sollten sie auch besser herkommen?

K: Ich denke, es ist okay für sie. Weil, wie ich schon sagte, ich bin nicht mehr im Gefängnis, ich habe keine Probleme mehr. Ich bin freier, ich kann mit ihnen in Kontakt bleiben und telefonieren. Der Kontakt zu ihnen fehlt ein bisschen. Aber Dank Telefon können wir Kontakt halten. Wir sind immer noch zusammen.

I: Ja, okay. Ich schaue mal kurz auf meinen Zettel.

K: Kein Problem. Kein Problem.

I: [Pause] Wie hast du hier Kontakt gefunden? Wie hast du Kontakt zu Frau Seefeld bekommen? Musstest du einen Asylantrag stellen oder irgendwie eine Aufenthaltsgenehmigung?

K: Ähh (…) die Frage habe ich nicht so gut verstanden.

I: Achso. Ich möchte wissen, ob du hier Arbeit gefunden hast und wie das mit dem Asylstatus funktioniert. Wenn du den Asylstatus hast, dann darfst du ja nicht arbeiten, oder?

K: Ja, das ist ja so (…) Wir dürfen arbeiten, aber nicht zu Anfang. In andere Regionen kann man nicht so einfach nach dem Antrag arbeiten gehen. Ich war zunächst in Karlsruhe (…) und im Anschluss in einem anderen Dorf. Viele Asylanten bekommen, wenn sie in ein Dorf ankommen, sofort eine Arbeitserlaubnis. Aber hier (in Unterensingen) in der Unterkunft geht das nicht so. Als ich das erste Mal in so einer Unterkunft war, habe ich die Erlaubnis sofort bekommen. Ich musste bei einer Aufenthaltserlaubnis aus dem letzten Jahr die Anschrift wechseln und das dauert manchmal eine Weile. In anderen Unterkünften bekommt man die manchmal sofort. Aber bei uns hier da dauert das manchmal. Ein oder zwei Monate dauert das in Unterensingen. Wenn ich arbeiten will muss ich einen Antrag auf einen Vorvertrag beim Landesamt stellen. Mit diesem Vorvertrag kann ich arbeiten.

I: Das ist ja kompliziert!

K: Das dauert manchmal auch einen Monat. Die Erlaubnis gilt nur für eine ganz bestimmte Firma. Wenn den Arbeitgeber wechseln möchtest, dann musst du zunächst deine alte Firma kündigen. Und einen neuen Antrag stellen damit du mit einem neuen Vorvertrag arbeiten gehen kannst.

I: Nochmal zu deiner Flucht. Hast du deinen Antrag mit dem Smartphone gestellt oder bist du zu einer anderen Behörde gegangen? Oder hast du alles mit dem Computer weiter gemacht? Du hattest bestimmt Sprachbarrieren? Oder? Wie hast du das gemacht?

K: 2019 hmm (…) ich verstehe nicht (…)

I: Hast du alles mit dem Handy geregelt, als du hier in Deutschland angekommen bist?

K: Das war so. Als ich hier angekommen bin, habe ich einen Freund angerufen. Ich habe hier Freunde immer, wenn ich für mein Geschäft nach Deutschland gekommen bin.

— Mein Freund hatte mich gefragt, wie meine Reise war, weil er gehört hat, dass ich Probleme hatte. Er hat mir gesagt, dass ich unbedingt einen Asylantrag stellen muss, weil ich sonst Probleme bekommen würde. Dann habe ich einen Afrikaner auf der Straße getroffen. Der hat erzählt, wann ich wie wohin muss und wo ich was machen kann.

I: Okay, richtig gut. Voll der gute Freund, den du da hast. Das heißt, dass das du gar nichts gegoogelt oder mit dem Handy recherchiert hast?

K: Ja, guck mal, hier sind viele Afrikaner. Und weißt du, in schwieriger Situation, gibt es jetzt immer Hilfe. Das macht viel Mut. Als ich in Karlsruhe angekommen bin, habe eine Frau auf der Straße gefragt, wo ich einen Asylantrag machen kann.

I: Okay, dass hatte ich mir komplizierter vorgestellt.

K: Nee, anfangs hatte ich gefragt, wo ich eine Ausweis bekommen kann. Dafür habe ich meinen Führerschein verwendet. Dann bin ich in eine Unterkunft in Karlsruhe gekommen, wo ich in einem Raum zusammen mit vielen anderen Leute geschlafen habe. Das war kein Thema, die Unterkunft war sehr groß mit vielen Leuten. Jeder hatte ein eigenes Bett. Dort habe ich dann meinen Ausweis bekommen. Einige Tage später sind wir in eine Unterkunft in Kassel gebracht worden und darauf in eine andere Stadt in der Nähe von Kassel. (…) Ich weiß nicht mehr den Namen von dem Ort (…) in der Nähe von Mannheim. Weißt du?

I: Das weiß ich nicht. Es tut mir leid, ich komme nicht von hier. Ich komme aus Norddeutschland.

K: (…) Heidelberg, ähm (…) dann (…) dort war ich 2 Wochen lang bis ich in ein anderes Dorf geschickt wurde und dann war ich wieder auf dem Weg (…) äh (…) dann bin ich in eine andere Stadt geschickt worden. (Sigmaringen?) Das war etwas schwierig, weil dort überall Zäune waren. Es wurde alles kontrolliert, mein Ausweis und dort waren viele Leute. Konntest gar nichts machen, nur schlafen, essen, und du durftest nicht so lange draußen bleiben. Musst immer deinen Ausweis dabeihaben, immer stempeln, wenn du raus willst, und wenn du zurück willst .(…) So dass die wussten, wie lange man draußen ist. Dort war ich für 4 Monate.

I: So lange?

K: Ja, so lange. Aber mein Vorteil war, dass (…) ich nicht hierbleiben konnte, ohne gar nichts zu machen. Darum habe ich angefangen deutsch zu lernen. In der Bibliothek (…) Wie heißt das? (…) habe ich mich registriert und bin jeden Tag in die Bibliothek gegangen. Dort habe ich einen Deutschlehrer aus Kamerun kennengelernt. Der hat sich sehr viel Mühe gegeben, mit mir und hat jeden Tag mit mir zusammen gelernt (…) jeden Tag von 8 bis ca. 15 (…) äh 17 Uhr (…). Deswegen habe ich den Vorteil ein bisschen Deutsch zu können. Manche denken, ich habe bereits in Afrika Deutsch gelernt. Aber das stimmt nicht. Ich habe in diesen 4 Monaten Deutsch gelernt.

I: Wow.

K: 4 Monate später bin ich nach Oberboihingen bekommen. Ich wohne immer zusammen mit einer anderen Person (…) einen Mitbewohner, die (…) machen mich immer verrückt (…) ich kann nicht lesen, wenn sie da sind. Sie machen immer Probleme. Sie sind nach Deutschland gekommen, um zu arbeiten. Aber was machen sie? Du musst Deutsch lernen ! (…) Warum bist du arbeitslos (…)?

— Das ging nicht. Ich habe also versucht zu wechseln.

I: Also hast du jetzt ein Einzelzimmer?

K: Wenn ich ein Einzelzimmer (…) hätte, dann wäre es sehr schön. Dann könnte ich deutsch lernen. Aber nein, ich habe immer einen Mitbewohner. (Undeutlich, viele Störgeräusche) (…) Ich habe keine andere Wohnmöglichkeit.

— Wenn ich anfange, richtig zu arbeiten, dann kann ich meine eigene Wohnung haben.

I: Hmm, ja okay. Ich wünsche es dir auf jeden Fall. Ich hatte noch eine weitere Frage: Was hast du gemacht? Du hattest gesagt, du bist selbständig. Also, du warst selbständig in Togo?

K: In Togo hatte ich Wirtschaftslehre studiert. Dort habe ich ein Studium absolviert und auf Diplom/Bachelor studiert und meinen Master gemacht. Dann habe ich verschiedene Dinge gemacht. Ich war Buchhalter für einige Zeit in einer Firma. Dann war ich Berater für Firmen und habe Bilanzen gemacht. Für eine Kooperative, keine Bank, wo Leute einen Kredit bekommen können. Und dann hatte ich noch mein eigenes Geschäft. Ich hatte einen Laden, wo ich mit Autoteilen und Handys gehandelt habe. Ich habe fast 10 Jahre gebraucht, um mein Geschäft aufzubauen.

I: Ist deine Ausbildung hier anerkannt?

K: Ja ist hier anerkannt. Mein Zertifikat habe ich, warte mal ganz kurz (…) habe ich hier (…) genau (…) das ist hier.

[Er zeigt mir auf seinem Handy die Übersetzung seines Zeugnisses der Universität Lomé als Wirtschaftsingenieur-Diplom] I: Also ein ganz gebildeter Mann (scherzhaft).

K: Leider habe ich alles in Französisch gemacht. Mein Deutsch muss besser werden, damit ich hier Arbeit finde.

(Wir schweifen vom Thema ab und unterhalten uns über Sprachen im allgemeinen.)

I: Deinen Ausweis haben sie dir abgenommen?

K: Das ist richtig. Den Ausweis hat das Gefängnis behalten.

I: Wie konntest du ohne Papiere ausreisen? Zum Fliegen wird doch ein Pass benötigt, oder?

K: Ja, fliegen geht nur mit Papieren. In Nigeria habe ich einen freundlichen Geschäftspartner. Der sieht aus wie ich und ich habe seinen Reisepass verwendet, um nach Deutschland zu kommen. Mein Reisepass ist immer noch in Togo.

I: Ich habe keine weiteren Fragen. Vielen lieben Dank!

K: Gerne. Ich möchte jede Gelegenheit nutzen, um meine Aussprache zu verbessern.

Hinweise:

  • Das Transkript wurde grammatikalisch korrigiert und Wortfindungsschwierigkeiten aufgrund von mangelndem Wortschatz für eine besser Lesbarkeit angepasst.
  • [] – äußere Einflüsse oder schlechte Aufnahme
  • () – Hinweise im Sprachfluss
  • (…) – Sprechpausen bzw. Stockungen im Redefluss
  • (…?) – unverständlich oder nur schwer verständlich in der Audioaufnahme

Dieses Interview wurde am 26.06.2021 um 11 Uhr in Unterensingen von Solveig Hübner geführt.